|
Artikel
rund um die Jugendvertretung
Unser Internettipp: Die Backnanger Kreiszeitung
bietet ein sehr umfangreiches Internetarchiv
älterer Zeitungsartikel an. Ein Blick auf
diese Seite lohnt sich.
Backnanger
Kreiszeitung vom 28.11.2017
Mit Ruftaxi
nachts sicher unterwegs
Jugendvertreter
informieren mit Flyern über das Fahrangebot
BACKNANG (pm). Die
Jugendvertretung bei der Stadt Backnang hat
einen Flyer in Größe einer Visitenkarte mit den
Informationen rund um das Thema Ruftaxis und
Nachtbusse in Backnang erstellt. „Jeder
Jugendliche aus Backnang und Umgebung sollte
diese Karte bei sich im Portemonnaie haben, um
zu wissen, wie er nachts mit seiner VVS-Karte
auch ohne Bus heim kommen kann“, sagt
Jugendvertreterin Juliana Eusebi.
Die Infokarten können
auf Nachfrage per Mail an
info@stadtjugendring-backnang.de
auch persönlich zugeschickt werden.
Die Jugendvertreter
Juliana Eusebi, Maksim Benenson und Luca Weik
sind nun seit gut einem Jahr im Amt und arbeiten
an verschiedenen Zielen wie dem Ausbau von WLAN
in der Stadt, dem Bau einer neuer Skateranlage
oder dem Aufstellen von Trainingsgeräten am
Plattenwald.
Ein weiteres Projekt, das
Juliana Eusebi initiiert hat, beschäftigt sich
mit den Ruftaxis. „Wissen, wie man sicher nach
Hause kommt, ist unglaublich wichtig für
Jugendliche, vor allem wenn keine regulären
Busse mehr fahren“, so die 19-Jährige. „Oft sind
Ruftaxis die einzige Möglichkeit, mitten in der
Nacht zum VVS-Tarif nach Hause zu kommen.
Dennoch wissen viele Jugendliche nicht, wann und
wohin die Ruftaxis fahren, oder sind sich
unsicher bei der Buchung.“
Ruftaxis fahren nachts
nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch ins
Umland. Auf Bestellung fahren sie ab dem Bahnhof
viele Bushaltestellen an. Die telefonische
Buchung sollte dabei mindestens eine Stunde vor
Abfahrt erfolgen.
Backnanger Kreiszeitung vom
18.11.2017
Freies WLAN
startet im Frühjahr an zwei Plätzen
Kostenloses Netz zunächst nur beim Rathaus und im
Biegel– Mit EU-Förderung soll das Angebot
ausgebaut werden.
Jahrelang wurde
darüber diskutiert, jetzt wird es konkret: Ab
kommendem Frühjahr soll es auch in der Backnanger
Innenstadt ein freies WLAN geben. Allerdings wird
das kostenlose Netz zunächst nur rund ums Rathaus
und im Biegel verfügbar sein.
Von
Kornelius Fritz
BACKNANG. Mitteilungen
schreiben, soziale Netzwerke checken oder schnell
mal im Internet nachschauen, wann die nächste
S-Bahn fährt – das gehört für viele zum Alltag.
Weil das Datenvolumen in den meisten
Handyverträgen aber begrenzt ist, nutzen sie dafür
am liebsten eine WLAN-Verbindung. Die gibt es
außerhalb der eigenen vier Wände nicht nur in
Restaurants, Cafés und Geschäften, sondern
mittlerweile auch in vielen Städten. In Winnenden
etwa ist das kostenlose Netz schon seit April 2014
in weiten Teilen der Innenstadt verfügbar, in
Waiblingen seit diesem Frühjahr.
In Backnang konnte sich der
Gemeinderat bisher nicht dazu durchringen, ein
solches Netz einzurichten. Zwar stand das Thema
2015 schon einmal auf der Tagesordnung, rechtliche
Bedenken und der hohe Preis sprachen damals aus
Sicht der Stadträte jedoch dagegen. Für fünf Jahre
hatte die Verwaltung mit Kosten von 133000 Euro
gerechnet.
Netz wird nachts
abgeschaltet mit Rücksicht auf die Anwohner
Seitdem hat sich einiges
getan: Durch eine Gesetzesänderung wurde kürzlich
die Haftung der Netzbetreiber reduziert. Zudem
sind die Preise für WLAN-Lösungen gesunken und
eine Glasfaserleitung sei nun doch nicht
erforderlich, erklärte der städtische
Wirtschaftsbeauftragte Ralf Binder im Verwaltungs-
und Finanzausschuss. Er rechnet deshalb nur noch
mit Kosten von 38000 Euro.
Darin enthalten sind sowohl
die Antennen, die unauffällig an städtischen
Gebäuden montiert werden sollen, wie auch die
Betriebskosten für die ersten drei Jahre. Der
Auftrag soll an die Firma Unity Media gehen, da
diese über das leistungsfähigste Leitungsnetz in
der Backnanger Innenstadt verfügt. Das
Nachfolgeunternehmen der KabelBW soll auch als
Betreiber des Netzes auftreten. „Es ist sinnvoll,
wenn das ein Spezialist macht“, sagte Binder.
Das öffentliche WLAN solle
spätestens zum Tulpenfrühling am 15. April 2018 in
Betrieb gehen, kündigte Oberbürgermeister Frank
Nopper an. Er ist davon überzeugt, dass sich das
Warten gelohnt hat. Man bekomme nun eine Lösung,
„die bei hoher Leistungsfähigkeit mit deutlich
geringeren Kosten verbunden ist.“ Auch den
Stadträten fiel die Zustimmung unter den neuen
Vorzeichen leicht: Der Beschluss erfolgte
einstimmig. Zuvor wollte Grünen-Fraktionschef
Willy Härtner allerdings noch wissen, wie hoch die
Strahlenbelastung sei. Jeder, der ein Smartphone
bei sich trage, sei etwa der zehnfachen Dosis an
Strahlen ausgesetzt, erklärte Ralf Binder.
Trotzdem wolle man das Netz mit Rücksicht auf die
Anwohner bei Nacht ausschalten.
Jugendvertreter
freut sich über ersten Erfolg
Das kostenlose WLAN soll
zunächst in zwei Bereichen der Innenstadt
verfügbar sein: zum einen auf dem Marktplatz und
dem Rathausplatz, zum anderen im Biegel zwischen
Sulzbacher Brücke und Willy-Brandt-Platz. An
beiden Standorten könnten insgesamt bis zu 1200
Menschen gleichzeitig im Internet surfen, erklärte
Ralf Binder. Damit sei das Netz auch geeignet für
Großveranstaltungen wie zum Beispiel das
Straßenfest oder den Gänsemarkt.
Bei zwei Plätzen soll es
aber auf Dauer nicht bleiben. Ralf Binder würde
das Netz in den kommenden Jahren gerne auf weitere
Bereiche der Innenstadt ausdehnen. Dabei hofft er
auf finanzielle Unterstützung aus Brüssel. Die EU
hat ein Programm mit dem Titel „WIFI4EU“
angekündigt. Sobald das Geld bereitsteht, will
sich Backnang dort um eine Förderung bewerben.
Einen weiteren Ausbau des
Netzes fordert auch Jugendvertreter Maksim
Benenson. Seit seiner Wahl vor einem Jahr hatte er
sich für ein freies WLAN eingesetzt: „Das war mein
Thema Nummer eins. Dass wir es jetzt geschafft
haben, ist natürlich ein schöner Erfolg.“
Allerdings steht auch für ihn fest, dass zwei
Plätze zu wenig sind. Vor allem am Bahnhof und auf
der Bleichwiese brauche man ebenfalls einen
Netzzugang. „Freies WLAN ist Grundlage für eine
moderne Stadt“, findet Benenson.
Auf der Wunschliste vieler
Jugendlicher steht zudem ein WLAN im Freibad. Ob
dieser Traum in Erfüllung geht, ist aber ungewiss:
Laut Wonnemar-Centermanager Ricardo Haas müsste
dafür erst einmal ein Kilometer Leitungen verlegt
werden, die Kostenschätzung liegt bei knapp 80000
Euro. Ob und wie das zu finanzieren ist, werde
gerade geprüft.
Backnanger Kreiszeitung vom
04.01.2017
An Ideen
mangelt es den beiden nicht
Die
neuen Jugendvertreter Luca Weik
und Maksim Benenson wollen für die
Interessen der jungen Backnanger
kämpfen
Die
neu gewählten Jugendvertreter Luca
Weik und Maksim Benenson haben in
ihrer Amtszeit einiges vor: Freies
WLAN, einen
Outdoor-Fitnessparcours, ein
aufregenderes Nachtleben sind nur
einige ihrer Ideen. Zwei Jahre
lang verleihen die beiden nun der
Backnanger Jugend eine Stimme im
Gemeinderat. Betreut werden sie
während dieser Zeit vom
Stadtjugendring.
Von
Sarah Schwellinger
BACKNANG.
Sie vertreten die Backnanger
Jugend im Sozialausschusses des
Gemeinderats. Luca Weik und Maksim
Benenson wurden Ende November von
der Jugend zum Sprachrohr gewählt,
im Februar werden sie dann bei
ihrer ersten Gemeinderatssitzung
offiziell in ihr Amt eingeführt.
Beide wurden von anderen
angesprochen, ob sie nicht Lust
hätten, sich auf das Amt zu
bewerben. Luca von Leitern im
Jugendhaus, wo er aktiv Breakdance
macht und Maksim in der Schule.
Denn er ist Schulsprecher an der
Max-Eyth-Realschule und engagiert
sich schon länger in der SPD.
Politik ist für ihn also kein
Fremdwort und er weiß, dass
Politik auch einiges an
Überzeugungsarbeit und Absprachen
bedeutet. Beiden gefiel die Idee,
sich in der Kommunalpolitik zu
engagieren, und so bewarben sich
auf das Amt. Luca bekam 133
Stimmen, Maksim 127.
Gegen den Stillstand und für die
Entwicklung einer modernen Stadt
An Ideen,
wie sie die Jugend mit ins
Stadtleben einbringen können,
mangelt es den beiden nicht. Ganz
oben auf ihrer Liste steht das
freie WLAN. „Die Pläne gab es
schon, nur gerieten die in
Vergessenheit und scheinen seitdem
beerdigt zu sein“, sagt Maksim.
Der 17-Jährige hat aber auch die
Fitness der Jugend im Hinterkopf.
Er könnte sich vorstellen, im
Plattenwald einen
Outdoor-Fitnessparcours entstehen
zu lassen, dort, wo heute nur ein
einziges Fitnessgerüst steht. „Das
gibt es schon in vielen Städten
und im Plattenwald wäre auch
genügend Platz.“
Luca Weik,
der im dritten Semester
Maschinenbau studiert, möchte den
Festplatz in Strümpfelbach mehr
nutzen. „Ich wohne fast gegenüber
und allzu viel ist da nicht los.
Man könnte dort doch mehr Konzerte
veranstalten, regionale Bands
holen.“ Auch das Angebot für
Jugendliche nach städtischen
Veranstaltungen wie dem
Straßenfest will Luca vergrößern.
Der Felsenkeller sei eine coole
Location. Dort wünscht er sich
mehr Veranstaltungen. Damit alle
danach nach Hause kommen, fehle es
an Ruftaxis: „Viele Jugendliche
haben Probleme, nachts nach Hause
zu kommen, vor allem, wenn sie in
die Backnanger Teilorte müssen.“
Ganz persönlich liegt Luca ein
Anliegen am Herzen: Sein Sport
nämlich. Er ist begeisterter
Breakdancer und würde die Sportart
gerne publik machen.
Durch ihr
Engagement an der Schule oder bei
ihren Hobbys bleiben die beiden
Jugendvertreter immer im Austausch
mit anderen Jugendlichen. Maksim
wird in der Schule oft von anderen
Schülern angesprochen, Luca ist
regelmäßig im Treffpunkt 44 zum
Training und gibt Nachhilfe. „Ich
freue mich, wenn Ideen und auch
Kritik von anderen kommen“, so der
18-Jährige. Zudem soll es in naher
Zukunft ein Treffen geben, bei dem
sich alle Vereine des
Stadtjugendrings vorstellen und
auch die Jugendvertreter stehen
dann Rede und Antwort.
Sie haben
vor, sich im Gemeinderat aktiv an
allen Diskussionen zu beteiligen,
nicht nur an jenen, die die Jugend
direkt betreffen. „Wir wollen uns
äußern und mitreden – bei allen
Angelegenheiten. Wir wollen uns
gegen den Stillstand einer
modernen Stadt einsetzen, denn die
Stadt gehört irgendwann den
Jugendlichen“, sagt Maksim
Benenson. Auch Luca Weik stimmt
zu: „Wir repräsentieren die Jugend
in allen Bereichen.“ Einmal im
Monat treffen sich Maksim und Luca
mit den stellvertretenden
Jugendvertretern Emre Demir und
Juliana Eusebi, um sich über
Themen, Projekte und Anliegen
auszutauschen. „Wir müssen immer
auf dem Laufenden bleiben“, so
Maksim. Mit ihren Vorgängern Jana
Gilke und Markus Schildknecht
stehen Maksim und Luca in gutem
Kontakt und wollen sich noch Tipps
für eine erfolgreiche Arbeit als
Jugendvertreter holen.
Luca
begrenzt seine Zeit in der Politik
vorerst auf die nächsten zwei
Jahre als Jugendvertreter. Denn
zuerst will er sein Studium
beenden und so lange wird er noch
in Backnang bleiben. Was danach
kommt, ist für ihn im Moment noch
schwer absehbar. Maksim hat den
Wunsch, in der Politik zu bleiben.
Ob er dann vielleicht mal die
Nachfolge von Oberbürgermeister
Frank Nopper antreten will?
„Welcher Posten später was für
mich ist, kann ich jetzt noch
nicht beurteilen“, sagt er ganz
bescheiden.
Backnang
& Kreis 10.05.2014
Hartnäckiges
Engagement zahlte sich aus
Nun
ist es offiziell: Backnangs Jugend erhält
einen Festplatz Nach dem Beschluss knallten
die Sektkorken
Endlich.
Für Backnangs Jugend gibt es ab 2015
bei Strümpfelbach einen festen Festplatz.
Das hat der Gemeinderat nun offiziell beschlossen.
Reihum bekundeten Verwaltung und Räte
ihre Freude. Auch Jugendvertreter Viktor Andreas.
Der sprach von einem positiven Signal für
die Jugend: Engagement kann sich auszahlen,
wenn man hartnäckig dranbleibt.
Backnang
& Kreis
16.03.2013
Räte stellen sich
hinter Jugendvertreter
Festplatz für junge Leute ist
mal wieder Thema: Ausschuss boxt gegen den
Willen des Ersten Bürgermeisters einen
Arbeitskreis durch
Ein Festplatz für Backnangs Jugend entwickelt
sich mal wieder zum Politikum. „Die
Standortuntersuchung wird im Sommer abgeschlossen
sein“, sagte der Erste Bürgermeister
im Jugend- und Sozialausschuss. Das war Donnerstagabend.
Es klang so ähnlich wie schon vor über
15 Jahren von anderen Verwaltern...
Von Reinhard Fiedler
BACKNANG.
Als Erster Bürgermeister Michael Balzer
im Spätherbst 2012 wegen einer Heizung
im Familienzentrum Katharinenplaisir von den
Stadträten einen Rolle-Rückwärts-Beschluss
erwartete, erlebte er Schiffbruch, die Volksvertreter
versagten ihm die Unterstützung. Als
es im Februar 2013 einen Architektenvertrag
für einen Kita-Neubau abzusegnen gab,
stellten die Räte erneut die Stacheln,
weil sie nicht mal über die Gesamtkosten
unterrichtet worden waren.
Und am Donnerstagabend ging das Baudezernat
wieder baden. Einstimmig beschloss der Jugend-
und Sozialausschuss (JSA) die Gründung
eines Arbeitskreises, den Balzer partout nicht
haben wollte. Es war eine Sitzung, in der
die Kommunalparlamentarier wieder mal deutlich
genug machten, wie unzufrieden sie sind mit
so mancher Vorgehensweise in der Verwaltung.
In der breiten Öffentlichkeit war das
Thema Jugendfestplatz längst in Vergessenheit
geraten. Doch engagierte Jugendliche, etwa
die Jugendvertreter im Ausschuss, der Stadtjugendring
und das Jugendzentrum, blieben dran. Weil
das vor einigen Jahren rollierende System
(mal darf hier und mal darf dort ein wenig
gefeiert werden) völlig unbefriedigend
ist. Das Begehr der Jungen: Ein fester Platz,
schon wegen der Sicherheit bei der Planung
von eh nur seltenen Veranstaltungen.
Wieder gab es hinter verschlossenen Türen
Besprechungen und Überlegungen. Und das
wäre wohl auch noch länger an der
Öffentlichkeit vorbeigegangen, hätten
die jungen Leute nicht zunehmend das Gefühl
gehabt, dass das Rathaus das Projekt nicht
mit Verve vorantreibt. So, wie es in ihren
Augen notwendig wäre. Zudem wollten sie
verstärkt in die Planungen eingebunden
werden. Auch mittels eines Arbeitskreises.
Dies sollte schon im vergangenen Herbst im
JSA erörtert werden, doch im Rathaus,
so die Jugendvertreter Markus Schildknecht
und Viktor Andreas, sei das damals wohl übersehen
worden. Deshalb der neuerliche Antrag, jetzt
darüber zu debattieren. „Weil wir
das Gefühl haben, dass man das ein bisschen
unter den Tisch fallen lassen will“,
wie sich Schildknecht noch zurückhaltend
ausdrückte.
Nachdem Michael Balzer den baldigen Abschluss
einer neuerlichen Standortuntersuchung angekündigt
hatte, ließ er aufhorchen, und wie:
„Es geht inzwischen nicht nur um einen
Jugendfestplatz, sondern um einen multifunktionalen
Platz“, auf dem beispielsweise auch
Busse parken und Zirkusse gastieren könnten.
Drei Standorte habe man im Blick. Welche,
wollte Balzer nicht sagen – und später
auch nicht die Jugendvertreter und auch nicht
die vom Stadtjugendring. Nach Informationen
unserer Zeitung handelt es sich dabei um Gebiete
wie hinter den Etzwiesen-Sportplätzen,
um ein Gelände nahe der B14 zwischen
Spritnase und dem einstigen und zwischenzeitlich
abgerissenen Chinalokal und im Bereich Ungeheuerhof.
Wo auch immer, es ist auf jeden Fall ein Bebauungsplanverfahren
notwendig. Sagte der Bürgermeister. Auch
wegen Lärmschutzaspekten und wegen eines
„notwendigen naturschutzrechtlichen
Ausgleichs“. Letzteres, weil die Stadt
an eine Teilversiegelung des Platzes denkt.
Solche Verfahren laufen laut Balzer mindestens
ein halbes Jahr – oder auch deutlich
länger. Die Kosten deutete der Erste
Bürgermeister auch schon mal an: „Deutlich
im sechsstelligen Bereich.“
Welch ein Projekt! Die Jugend will nur einen
Festplatz ohne Asphaltbelag, ohne große
Infrastruktur. Mobile WCs und ein Stromgenerator
genügen ihnen aufgrund der Erfahrungen
beim rollierenden System. Die Idee eines Multifunktionsplatzes
stammt nicht von ihnen, sie kommt aus dem
Baudezernat. Eine Überlegung, von der
ganz offensichtlich auch die Stadträte
bis dahin nichts wussten.
Schon deshalb kam im Verlauf der Debatte immer
mal wieder unterschwellig ein Verdacht auf:
Es könnte eine Strategie sein. So nach
dem Motto: Der Gemeinderat wird mit einer
teuren Planung konfrontiert und lehnt deshalb
eine Realisierung ab. Dazu könnte auch
Balzers Hinweis beitragen, dass im aktuellen
Haushalt überhaupt keine Mittel für
einen solchen Platz eingestellt sind.
In der sich eine Stunde hinziehenden Diskussion
versuchte der Bürgermeister ein ums andere
Mal zu vermitteln, dass er grundsätzlich
nichts gegen einen Arbeitskreis hat, dass
eine solche institutionalisierte Einrichtung
aber im konkreten Fall nichts bringe. Zumal
man in wenigen Wochen sich eh wieder mit der
Thematik befasse, auch mit den Jugendvertretern.
Auch einige Räte sahen dies zunächst
so, doch letztlich sprachen sie sich gegen
Balzers Votum aus und beschlossen, schon im
Interesse der Jugend, einen solchen Arbeitskreis
einzurichten. Wobei es auf Anregung von Willy
Härtner (Grüne) jetzt nicht mehr
Jugendfestplatz, sondern nur Festplatz heißt.
Weil der Begriff Jugendfestplatz bei einigen
Bürgern mit lauter Musik, mit anderem
Lärm, mit Betrunkenen und Ausschreitungen
verbunden wird. Was übrigens so auch
nicht stimmt.
Backnang
& Kreis 21.04.2012
Public
Viewing ist für die Stadt zu teuer
Jugendvertreter zeigen Verständnis für
finanzielle Situation
Öffentliches
Fußballgucken, sogenanntes Public Viewing,
wird es in Backnang bei der Fußball-Europameisterschaft
(EM) im Sommer nicht geben. Zu teuer, ist
man sich bei der Stadt weitgehend einig. Selbst
die Jugendvertreter, die diese Idee aufs Tapet
gebracht hatten, zeigen jetzt Verständnis.
BACKNANG
(rf). Es waren Markus Schildknecht und Viktor
Andreas, die sich in den vergangenen Wochen
immer mal wieder für ein Public Viewing
im Stiftshof starkgemacht hatten. Schließlich
war’s so schön bei der Weltmeisterschaft
(WM) vor sechs Jahren, dem Sommermärchen
2006. Auch bei der EM 2008 und bei der WM
2010 durfte in Backnangs Keimzelle gemeinsam
der Fußballleidenschaft gefrönt
werden. Allerdings war bei den Veranstaltungen
nach 2006 die Luft zwar nicht raus, aber Besucherzahlen
und Umsatz sanken.
Eventmanager
Jürgen M. Häfner machte dies am
Donnerstagabend im gemeinderätlichen
Verwaltungs- und Finanzausschuss anhand weniger
Zahlen deutlich: Anno 2006 waren auf dem Stiftshof
230 Hektoliter Bier verkauft worden, vier
Jahre später waren es nur noch 38 Hektoliter.
Vergleichbar der Rückgang bei anderen
Getränken. Bei einer neuerlichen Veranstaltung
wäre der Abmangel entsprechend groß,
weil kein Gastronom mehr die rechnerisch notwendige
Pacht zahlen würde; die belief sich 2006
auf stolze 150000 Euro. Zwar sind die Besucherzahlen
nicht so stark zurückgegangen wie der
Getränkekonsum, doch es handelt sich
zwischenzeitlich um ein anderes, um ein jüngeres
Publikum, hat Häfner registriert. Um
Leute, die eben weniger konsumieren.
Volle
vier Wochen Übertragung im Stiftshof
oder nur die letzten drei Spiele? Die Idee,
sämtliche Begegnungen zu zeigen, war
für Stadtverwaltung und Stadträte
rasch abgehakt, schließlich hätte
die Kommune hierfür um die 55000 Euro
lockermachen müssen, ohne Sponsorengelder
sogar mindestens 75000 Euro.
Also
nur die beiden Halbfinale und das Endspiel?
Hier wäre die Stadt (eventuelle Sponsorengelder
bereits abgezogen) mit 30000 Euro dabei.
„Ich
halte das schlicht für zu teuer“,
bezog OB Dr. Frank Nopper gleich vorneweg
klare Position. Die Ratsmehrheit sah’s
ebenso. „Wegen der vielen Aufgaben“,
die Backnang noch zu erledigen hat, sagte
etwa Dr. Ute Ulfert (CDU). Und selbst Schildknecht
und Andreas zeigten mit Blick auf die finanzielle
Situation der Stadt für die Entscheidung
„volles Verständnis“.
Nichts
wird’s auch mit Public Viewing auf dem
Gelände eines Einkaufsmarktes in der
Sulzbacher Straße. Dessen Verantwortliche
waren ebenfalls von Kosten für Übertragung
(15000 Euro für eine Bildfläche
für drei Spiele) und für die Sicherheit
abgeschreckt worden, ließ sich Dorothee
Winter (BfB) informieren. Dass wenigstens
einige Gastronomen die Spiele übertragen,
daran glaubt Siglinde Lohrmann (SPD). Die
dürften mit diesem Ratsbeschluss „ganz
glücklich“ sein.
Backnanger
Kreiszeitung vom 09.12.2011
Berge von Papier werden
sich türmen
Beratende Mitglieder im Jugend- und
Sozialausschuss berichteten über ihre
Aktivitäten
BACKNANG (rf). Berichte beratender Mitglieder.
So stand es erstmals auf der Tagesordnung
der jüngsten Sitzung des gemeinderätlichen
Jugend- und Sozialausschusses, und so wird
es künftig auf jeder Tagesordnung erscheinen.
Das kündigte Erster Bürgermeister
Michael Balzer an.
Fürs Seniorenbüro listete Manuela
Sofronowitsch diverse Tätigkeiten auf.
So habe man sich mit dem bevorstehenden Auszug
von Rewe in der Grabenstraße befasst,
weil danach „keine Einkaufsmöglichkeit“
in der Innenstadt mehr vorhanden sei. Bei
einem Gespräch mit dem Pächter habe
man allerdings erfahren, dass ihm die Hände
gebunden seien. Ferner beschäftigte sich
die Seniorenvertretung mit dem bevorstehenden
Ausbau der Gartenstraße, mit dem künftigen
Familien- und Sportbad, in vielen Sitzungen
mit dem Seniorenplan und mit dem Gütesiegel
„Seniorenfreundlicher Service“.
„Es ist nicht viel, aber für uns
war es trotzdem viel“, sagte Sofronowitsch
abschließend. Dass die Senioren erst
auf Eigeninitiative mit dem Bad-Neubau befasst
wurden, „haben sie zu Recht angemahnt“,
sagte Balzer. Er habe das Baurechtsamt ermahnt,
solche Informationsflüsse künftig
zur Routine werden zu lassen. Heißt
auch: Ein jeder zu bearbeitende Bebauungsplan
wird nun auch zu den Senioren geschickt. Balzer:
„Da werden sich einige Berge Papier
auf Ihrem Schreibtisch türmen.“
„Wir haben relativ aktiv starten dürfen“,
berichtete Markus Schildknecht über die
Arbeit der Jugendvertreter und meinte die
letztlich fruchtbare Diskussion um Zuschüsse
für Jugendfreizeiten. Danach allerdings
„war es relativ schwer, Themen zu finden“.
Auch deshalb habe man etliche Vereine –
beispielsweise Jugendzentrum und Pfadfinder
– besucht und durfte auch an einer Fraktionssitzung
teilnehmen, „auf Einladung der CDU“.
Schildknecht wollte diese Mitteilung auch
als Aufruf an die anderen Fraktionen verstanden
wissen, die Jugendvertreter doch mal einzuladen.
Markus Schildknechts Hinweis auf den Juze-Besuch
war für Balzer Gelegenheit für eine
Anmerkung, die schmunzeln ließ. Er habe,
sagte der 56-Jährige, unlängst „erstmals
und für einige Jahre letztmals“
ein Konzert im Jugendzentrum besucht.
Welche Probleme gibt es bei Bürgern mit
Migrationshintergrund? Diese Frage hat sich
Vasiliki Papadopoulou gestellt und ebenfalls
Vereine besucht, „um zu erfahren, was
gut und was nicht gut an der Stadt Backnang
ist“. Das sei auf positive Resonanz
gestoßen. Balzer, in der Stadtverwaltung
auch für Integration zuständig,
steuerte auch hier eine kleine Geschichte
bei: Er sei bei einem Besuch eines italienischen
Vereins zwar „in ein ganz harmonisches
Umfeld geraten“, aber bei dieser Zusammenkunft
habe man sich „vor allem mit der Auflösung
des Vereins befasst“.
Backnanger
Kreiszeitung vom 07.12.2011
Fußball-EM 2012:
Wenig Chancen für Public Viewing
Veranstaltungsexperte Häfner:
Es rechnet sich nicht
BACKNANG (rf). Nächsten Sommer findet
findet in Polen und in der Ukraine die Fußball-Europameisterschaft
2012 statt. Und in Backnang auch? Also als
Public Viewing, als öffentliche Übertragung
auf Großbildwänden. Ist so etwas
wieder vorgesehen, im Stiftshof? Das wollte
Viktor Andreas, Jugendvertreter im Jugend-
und Sozialausschuss des Gemeinderates, in
der jüngsten Sitzung wissen. „In
aller Regel“, sagte Erster Bürgermeister
Michael Balzer, sind das privat gesponserte
Aktionen. „Da wir den Veranstalter kennen“,
geht Balzer davon aus, „dass er auf
uns zukommt“. Gemeint ist Jürgen
M. Häfner, Chef des studio jmh aus Allmersbach
im Tal.
Da irrt sich der Bürgermeister. Wie Häfner
auf BKZ-Nachfrage sagte, geht er nicht davon
aus, dass er ein Public Viewing organisiert.
Weil sich das nicht rechne. Drüber nachdenken
würde der Veranstaltungsexperte nur dann,
wenn die Stadt mit einem entsprechenden Wunsch
auf ihn zukommt. Das heißt freilich
nichts anderes, als dass der Kämmerer
in seine Kasse greifen müsste.
Backnanger
Kreiszeitung vom 06.12.2011
Vereinsflyer gehören
nicht ins Bürgeramt
Die richtige Anlaufstelle ist die Stadtinformation
BACKNANG (rf). „Das Bürgeramt ist
die völlig falsche Anlaufstelle für
Flyer von Vereinen.“ Backnangs Hauptamtsleiter
Werner Hamann traf diese Feststellung im Jugend-
und Sozialausschuss des Gemeinderates mit
großem Nachdruck in der Stimme. Das
hatte seinen Grund. Schließlich hatte
Jugendvertreter Markus Schildknecht ein nach
Beschwerde klingendes Klagelied angestimmt.
Beim Bürgeramt würden nicht alle
Flyer ausgelegt, die von Vereinsvertretern
dort zu diesem Zwecke abgegeben werden. Manchmal
werde das Begehr abgelehnt, wenn dann andere
Leute mit dem gleichen Infoblatt kommen, würde
es schon mal angenommen.
„Das sind Einzelfallentscheidungen“,
sagte Renate Schmetz, Leiterin des städtischen
Amtes für Familie, Jugend und Bildung.
Im Übrigen entscheide das Haupt- und
nicht das Bürgeramt. Die Flyer, ergänzte
Hamann, „die legen wir in der Stadtinfo
aus“. Dort würden eher zu viel
derartige Prospekte zum Mitnehmen angeboten,
als zu wenig. Sollte heißen: Es wird
nichts abgelehnt, im Gegenteil.
Etappensieg
für die Vertreter der Jugend
Backnanger
Kreiszeitung vom 22.01.2011
Von Reinhard Fiedler
Diskussion
über die Streichung von Zuschüssen
für Jugendfreizeiten wurde abgebrochen
– Verwaltung kündigt neuen Beschlussvorschlag
an
Um Geld zu sparen, werden Zuschüsse für
Kinder- und Jugendfreizeiten und für
Schullandheimfahrten gestrichen. So hatten
es sich die Verantwortlichen im Rathaus vorgestellt.
Doch der Jugend- und Sozialausschuss (JSA)
machte ihnen zunächst mal einen Strich
durch die Rechnung. Das ist insbesondere ein
Verdienst der in diesem Gremium sitzenden
Jugendvertreter.

BACKNANG. Egal auf welcher Ebene, wenn gespart
werden muss, dann sind vor allem und automatisch
auch soziale Leistungen betroffen. Dieser
Reflex wirkt auch in Backnang. Hinter verschlossenen
Türen hatte eine sogenannte Haushaltsstrukturkommission
dem Gemeinderat vorgeschlagen, Zuschüsse
für Ausfahrten nur noch Inhabern des
Familien- und Kulturpasses (FKP) zu gewähren.
Kurz drauf, am 4. November 2010, segnete der
Gemeinderat dieses Vorhaben ab. Einstimmig
und ebenfalls in aller Stille und ebenfalls
in nicht öffentlicher Sitzung. Zwischen
12000 und 14000 Euro sollten so eingespart
werden.
Doch auf Dauer lässt sich ein solch richtungsweisender
Schritt nicht verheimlichen. Auch weil die
Richtlinien zur Vergabe für den FKP geändert
werden müssen. Und so erfuhren mit dem
Versand der Sitzungsunterlagen für die
nächste JSA-Zusammenkunft auch die Jugendvertreter
und in Folge alle anderen betroffenen Vereine,
was ihre Stadtverwalter und gewählten
Volksvertreter da eingefädelt hatten.
Und schon hagelte es via Leserbriefen in der
BKZ und über eine Pressemitteilung Proteste.
Das hinterließ Eindruck auch bei so
manchem Stadtrat. Ehrlich und am deutlichsten
sagte dies in der Sitzung am Donnerstagabend
Dr. Lutz-Dietrich Schweizer. Der CIB-Vertreter
räumte unumwunden ein, dass er mit seinem
Ja im November einen Fehler gemacht habe,
„das gebe ich offen zu“.
Erster Bürgermeister Michael Balzer als
Sitzungsleiter, Renate Schmetz als Chefin
des Amtes für Familie, Jugend und Bildung
und ihr Mitarbeiter Christoph Klenk warben
redlich um Verständnis für den Verwaltungsstandpunkt.
Mit dem Beschlussvorschlag wolle man die Zuschüsse
nicht abschaffen, sondern eine Veränderung
herbeiführen. Schließlich seien
Familien, die aufgrund ihrer Bedürftigkeit
einen FKP erhalten, nicht betroffen. Die Jugend
werde von der Stadt auch auf vielen anderen
Gebieten gefördert, runde 3 Millionen
Euro würden jährlich dafür
ausgegeben. Die durchschnittlich 40 Euro,
die ein Kind für eine Jugendfreizeit
erhält, wären durchaus für
Familien tragbar, die keines Familien- und
Kulturpasses bedürfen. Vor allem Schmetz
und Klenk wurden nicht müde, ihre Argumente
zu untermauern, doch es half alles nichts.
Dass der Verwaltung die Felle möglicherweise
davonschwimmen, wurde schon mit der ersten
Wortmeldung deutlich. Schließlich signalisierte
auch die CDU, als größte Fraktion,
dass sie so pauschal nicht mehr mitzumachen
gewillt ist. Dr. Volker Schwarze dachte beispielsweise
an eine Art Qualitätskontrolle der Veranstaltungen,
um Missbrauch auszuschließen, seriöse
Aktivitäten aber weiterhin zu fördern.
Ulrike Sturm (Grüne) sprach von einem
„absolut falschem Weg“. Backnang
müsse nicht noch draufsatteln, wenn schon
der Kreis ähnliche Zuschüsse gestrichen
hat. Viele junge Menschen hätten keine
andere Möglichkeiten, Urlaub zu machen,
merkte Heinz Franke (SPD) an, der ebenfalls
zugestand, dass der Aufschrei zu einem Sinneswandel
geführt hat.
Ein weiteres Argument, auch von anderen Stadträten,
war die Tatsache, dass mit der Umsetzung des
Verwaltungsvorschlags auch die ehrenamtlichen,
jungen Freizeitleiter ebenfalls in die Röhre
schauen würden. Thema war auch die von
vielen Familien nur schwer zu verkraftenden
Teuerungsraten in den vergangenen zehn Jahren,
die auch im Zuschussbereich nie erörtert
wurden. Und: Welche Familie outet sich schon
gerne gegenüber den Trägern von
Freizeiten und räumt damit ein, einerseits
nicht arm genug für einen Familien- und
Kulturpass zu sein, andererseits das Geld
für eine Freizeit aber nicht mehr aufbringen
zu können.
All diese im Ratsrund artikulierten Aspekte
waren Rückenwind für einen Antrag
der in diesem Ausschuss sitzenden Jugendvertreter:
„Wiedereinführung der Zuschüsse
für Jugendfreizeiten, die allen Backnanger
Jugendlichen zugutekommen.“ Mit beeindruckender
Eloquenz machte Jugendvertreter Markus Schildknecht
(19) klar, dass die städtischen Ehrungen
von Ehrenamtlichen „jaganz schön“
sind, dass Zuschüsse aber viel wichtiger
seien. Es handle sich um eine Entlastung für
Teilnehmer und Freizeitleiter, es gehe nicht
nur um die, die von HartzIV leben müssen
oder knapp drüber sind. „Zwanzig
Prozent der Kinder und Jugendlichen aus Backnang
nehmen an Freizeiten teil.“ Das seien
zwanzig Prozent, die wenigstens einmal im
Jahr „eine Woche weg sind vom Computer“.
Und, so Schildknecht in einem weiteren Beitrag:
„Wir wollen, dass die Leute aufgehoben
sind und nicht in der Stadt rumhängen
und Alkohol trinken.“ Der junge Mann
kritisierte auch, dass er und seine Kollegen
nicht eingeladen wurden, als sich Verwalter
und Räte über Einsparungen bei der
Jugend ausgetauscht und dann den heute so
arg umstrittenen Beschluss gefasst hatten.
Im Verlauf der Diskussion merkte auch Michael
Balzer, dass der Verwaltung die Felle davonzuschwimmen
drohten. Der Bürgermeister unterbrach
die Sitzung und bat die Protagonisten zum
Gespräch im kleinen Kreis. Nach fünf
Minuten war es klar: Der Tagesordnungspunkt
wurde nicht weiterbehandelt, eine Empfehlung
ans Gesamtgremium, den Gemeinderat, wurde
mithin nicht ausgesprochen. Allerdings will
das Rathaus einen neuen Vorschlag ausarbeiten.
Die Tendenz ließ Balzer schon mal erkennen.
Zuschüsse für die ehrenamtlichen
Freizeitleiter könnten auch künftig
ausbezahlt werden. Von Zuschüssen für
Teilnehmer war allerdings nichts zu hören.
Schon deshalb wurde am Rande der Sitzung nur
von einem Etappensieg der Jugendvertreter
und jener Räte gesprochen, die sich ohne
Einschränkung für die Beibehaltung
der bisherigen Praxis aussprachen. Ob die
Jugendvertreter im Gemeinderat auch wieder
mit am Tisch sitzen, ist zu bezweifeln. Eine
entsprechende Frage von Schildknecht beschied
Balzer lapidar: „Das geht ans Hauptamt.“
Jugendliche
sagen, was sie von Backnang halten
Backnanger Kreiszeitung vom 09.11.2007
Backnang
(pm) Was halten die Jugendlichen in Backnang
von ihrer Heimatstadt, und was würden
sie verbessern, wenn sie es könnten?
Zu dieser Fragestellung haben die Jugendvertreter
im Jugend- und Sozialausschuss des Gemeinderats
eine, vom Umfang her, bisher einmalige Umfrage
angestoßen. Motto: "Was ist Backnang
für dich ?"
Auf 15 000 Umfrageflyern werden fünf
einfache Aussagen zur Stadt Backnang getroffen,
deren Richtigkeit die Jugendlichen, auf einer
Skala von eins (stimmt voll und ganz) bis
vier (stimmt überhaupt nicht) durch Ankreuzen
bewerten können.
"Wir
erfragen beispielsweise die Qualität
der Freizeitangebote in Backnang oder wollen
von den Jugendlichen wissen, ob sie sich in
ihrer Stadt sicher fühlen", erklärt
der Jugendvertreter Matthias Layher.
Um
möglichst viele Jugendliche zu erreichen,
sollen die Umfrageflyer über alle Backnanger
Schulen an sämtliche Schüler ab
der achten Klasse verteilt werden. Um den
Aufwand für die Schulen so gering wie
möglich zu halten, gehen den Schulsekretariaten
die Umfrageflyer bereits im einzeln verpackten
Klassensatz zu. Der jeweilige Fach- oder Klassenlehrer
muss nur noch zugreifen. Ein kurzes Informationsschreiben
über die Aktion ist dem Klassensatz beigelegt.
Schulleitungen, Elternbeiräte und Schülermitverwaltungen
sowie die Schülersprecher wurden um ihre
Mithilfe bei der Umfrageaktion gebeten.
"Den
Jugendlichen die Flyer direkt über ihre
Schule zukommen zu lassen hielten wir für
die beste Lösung, denn so werden die
meisten erreicht. Wir hoffen sehr, dass die
Schulen die Wichtigkeit dieser Aktion anerkennen
und uns in der Durchführung unterstützen",
erklärt Jochen Stein von den Jugendvertretern
zur Vorgehensweise.
Ziel
des Projektes, das auch von Oberbürgermeister
Dr. Frank Nopper unterstützt wird, ist
es außerdem, bei den Jugendlichen ein
gewisses politisches Interesse zu wecken.
So erachten es die Jugendvertreter als wünschenswert,
dass sich nach der Verteilung der Flyer in
den Klassen automatisch eine Diskussion unter
den Schülern ergibt. Um einen zusätzlichen
Anreiz zu schaffen, nimmt jeder ausgefüllte
Flyer an einer Verlosung teil. Dafür
konnten die Jugendvertreter Unterstützer
in der Backnanger Innenstadt finden, die sich
mit Sachpreisspenden an der Aktion beteiligen.
Als Hauptpreis winkt den Teilnehmern ein neuer
Apple iPod. Die ausgefüllten Flyer können
die Schüler, so das Konzept der Jugendvertreter,
in Sammelurnen einwerfen, die vor den Schulsekretariaten
aufgestellt werden. Diese werden von den Jugendvertretern
Anfang Dezember wieder eingesammelt, um dann
die enthaltenen Umfrageflyer auszuwerten.
Das
Ziel der ganzen Aktion und der Auswertung
beschreibt der Jugendvertreter Christian Schwalbe
so: "Am Ende soll ein Meinungsbild der
Backnanger Jugendlichen erstellt werden. Die
Fragen sind absichtlich sehr einfach und plakativ
gewählt, denn wir wollen, wenn möglich,
eine klare Aussage ableiten können und
diese als Basis für zukünftige Aktionen
oder Anträge im Gemeinderat nutzen. Zeigt
uns das Umfrageergebnis Schwachpunkte des
Stadtbildes aus Jugendsicht auf, ist es unser
Ziel, diese zu verbessern".
Über
die Internetseite www.jugendvertreter-backnang.de
kann mit den Jugendvertretern Kontakt aufgenommen
werden.
KEINE
AUTOMATEN IM UMKREIS VON 200 METERN
Backnanger Kreiszeitung vom 03.01.2007
Backnang (reh) Im Umkreis von 200 Metern von
Schulen soll
es möglichst keine Zigarettenautomaten
mehr geben. Dies beantragten die Jugendvertreter
im Jugend- und Sozialausschuss.
........mehr
zu diesem Artikel
WAHLRECHT
AB DEM 16. LEBENSJAHR
Backnanger Kreiszeitung vom 24.01.2007
Backnang (pm) Für ein kommunales Wahlrecht
ab dem 16. Lebensjahr sprechen sich die Jugendvertreter
im Jugend- und Sozialausschuss aus.
..........mehr
zu diesem Artikel
JUGENDFESTPLATZ-FRAGE
IST GEKLÄRT
Aus der Backnanger
Kreiszeitung vom 21. Januar 2004 (von Reinhard
Fiedler)
Die Ortschaftsräte
haben grünes Licht gegeben. Wenn jetzt noch
der Gemeinderat zustimmt was zu erwarten ist
, dann hat Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper
das geschafft, was seinen Vorgängern Rieckhoff
und Schmidt in langen Jahren des Suchens und
auch Zauderns nicht gelungen ist: die Lösung
der Jugendfestplatz-Frage.
Diese Lösung entspricht
zwar nicht den Idealvorstellungen der jungen
Leute, sie scheint aber unter Berücksichtigung
aller widrigen Umstände die einzige zu sei:
Ein Festplatz auf Steinbacher und einer auf
Strümpfelbacher Gemarkung. Hatten die Steinbacher
vor wenigen Wochen nach langer Debatte ihr
Einverständnis erklärt, so zogen die Strümpfelbacher
Ortschaftsräte vergangenen Freitag nach, wie
Nopper gestern auf BKZ-Anfrage bestätigte.
Danach kann in den geraden
Jahren auf Steinbacher Gelände in den Scheuerwiesen
(hinterm Freibad) dreimal gefeiert werden;
mit maximal 1200 Besuchern. Um 24 Uhr muss
die Musik abgedreht werden, um 1 Uhr dann
endgültiger Schluss des Festes sein. Am folgenden
Tag müssen die Veranstalter die Hinterlassenschaften
wegräumen und das Areal säubern. Für Strom,
Wasser und sanitäre Einrichtungen sorgt die
Stadt mit mobilem Gerät. Der Scheuerwiesen-Besitzer
wird sein Einverständnis schriftlich erklären.
Ähnliches gilt in ungeraden
Jahren für das Wiesengelände mit Bolzplatz
an der Straße zwischen Waldfriedhof und Strümpfelbach.
Die Zahl der Feste ist dort allerdings auf
zwei beschränkt, ein drittes kann in jenen
Jahren auf den Etzwiesen stattfinden. Grund
ist laut Frank Nopper die witterungsbedingt
nicht immer mögliche Zufahrt.
Gefeiert werden darf
bereits in diesem Jahr auf den Scheuerwiesen.
Also dort, wo im Sommer 2003 ein Testfest
stattfand. Die Veranstaltungen in den Jahren
2004 und 2005 gelten als Probelauf. Wenn dieser
klappt, so ist der OB überzeugt, dann werden
auch die in der Nähe wohnenden Bürger die
Jugendfeste akzeptieren können, und es dürfte
dann für viele Jahre so weitergehen.
Auch Frank Nopper ist
sich darüber im Klaren, dass es eine Wanderzirkus-Lösung
ist, "aber besser als nichts".
|
|