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 PRESSE
Artikel rund um die Jugendvertretung

Unser Internettipp: Die Backnanger Kreiszeitung bietet ein sehr umfangreiches Internetarchiv älterer Zeitungsartikel an. Ein Blick auf diese Seite lohnt sich.
 

Backnanger Kreiszeitung vom 28.11.2017

Mit Ruftaxi nachts sicher unterwegs

Jugendvertreter informieren mit Flyern über das Fahrangebot

BACKNANG (pm). Die Jugendvertretung bei der Stadt Backnang hat einen Flyer in Größe einer Visitenkarte mit den Informationen rund um das Thema Ruftaxis und Nachtbusse in Backnang erstellt. „Jeder Jugendliche aus Backnang und Umgebung sollte diese Karte bei sich im Portemonnaie haben, um zu wissen, wie er nachts mit seiner VVS-Karte auch ohne Bus heim kommen kann“, sagt Jugendvertreterin Juliana Eusebi.

Die Infokarten können auf Nachfrage per Mail an info@stadtjugendring-backnang.de auch persönlich zugeschickt werden.

Die Jugendvertreter Juliana Eusebi, Maksim Benenson und Luca Weik sind nun seit gut einem Jahr im Amt und arbeiten an verschiedenen Zielen wie dem Ausbau von WLAN in der Stadt, dem Bau einer neuer Skateranlage oder dem Aufstellen von Trainingsgeräten am Plattenwald.

Ein weiteres Projekt, das Juliana Eusebi initiiert hat, beschäftigt sich mit den Ruftaxis. „Wissen, wie man sicher nach Hause kommt, ist unglaublich wichtig für Jugendliche, vor allem wenn keine regulären Busse mehr fahren“, so die 19-Jährige. „Oft sind Ruftaxis die einzige Möglichkeit, mitten in der Nacht zum VVS-Tarif nach Hause zu kommen. Dennoch wissen viele Jugendliche nicht, wann und wohin die Ruftaxis fahren, oder sind sich unsicher bei der Buchung.“

Ruftaxis fahren nachts nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch ins Umland. Auf Bestellung fahren sie ab dem Bahnhof viele Bushaltestellen an. Die telefonische Buchung sollte dabei mindestens eine Stunde vor Abfahrt erfolgen.

 

Backnanger Kreiszeitung  vom  18.11.2017

Freies WLAN startet im Frühjahr an zwei Plätzen

Kostenloses Netz zunächst nur beim Rathaus und im Biegel– Mit EU-Förderung soll das Angebot ausgebaut werden.  Jahrelang wurde darüber diskutiert, jetzt wird es konkret: Ab kommendem Frühjahr soll es auch in der Backnanger Innenstadt ein freies WLAN geben. Allerdings wird das kostenlose Netz zunächst nur rund ums Rathaus und im Biegel verfügbar sein.

Von Kornelius Fritz

BACKNANG. Mitteilungen schreiben, soziale Netzwerke checken oder schnell mal im Internet nachschauen, wann die nächste S-Bahn fährt – das gehört für viele zum Alltag. Weil das Datenvolumen in den meisten Handyverträgen aber begrenzt ist, nutzen sie dafür am liebsten eine WLAN-Verbindung. Die gibt es außerhalb der eigenen vier Wände nicht nur in Restaurants, Cafés und Geschäften, sondern mittlerweile auch in vielen Städten. In Winnenden etwa ist das kostenlose Netz schon seit April 2014 in weiten Teilen der Innenstadt verfügbar, in Waiblingen seit diesem Frühjahr.

In Backnang konnte sich der Gemeinderat bisher nicht dazu durchringen, ein solches Netz einzurichten. Zwar stand das Thema 2015 schon einmal auf der Tagesordnung, rechtliche Bedenken und der hohe Preis sprachen damals aus Sicht der Stadträte jedoch dagegen. Für fünf Jahre hatte die Verwaltung mit Kosten von 133000 Euro gerechnet.

Netz wird nachts abgeschaltet mit Rücksicht auf die Anwohner

Seitdem hat sich einiges getan: Durch eine Gesetzesänderung wurde kürzlich die Haftung der Netzbetreiber reduziert. Zudem sind die Preise für WLAN-Lösungen gesunken und eine Glasfaserleitung sei nun doch nicht erforderlich, erklärte der städtische Wirtschaftsbeauftragte Ralf Binder im Verwaltungs- und Finanzausschuss. Er rechnet deshalb nur noch mit Kosten von 38000 Euro.

Darin enthalten sind sowohl die Antennen, die unauffällig an städtischen Gebäuden montiert werden sollen, wie auch die Betriebskosten für die ersten drei Jahre. Der Auftrag soll an die Firma Unity Media gehen, da diese über das leistungsfähigste Leitungsnetz in der Backnanger Innenstadt verfügt. Das Nachfolgeunternehmen der KabelBW soll auch als Betreiber des Netzes auftreten. „Es ist sinnvoll, wenn das ein Spezialist macht“, sagte Binder.

Das öffentliche WLAN solle spätestens zum Tulpenfrühling am 15. April 2018 in Betrieb gehen, kündigte Oberbürgermeister Frank Nopper an. Er ist davon überzeugt, dass sich das Warten gelohnt hat. Man bekomme nun eine Lösung, „die bei hoher Leistungsfähigkeit mit deutlich geringeren Kosten verbunden ist.“ Auch den Stadträten fiel die Zustimmung unter den neuen Vorzeichen leicht: Der Beschluss erfolgte einstimmig. Zuvor wollte Grünen-Fraktionschef Willy Härtner allerdings noch wissen, wie hoch die Strahlenbelastung sei. Jeder, der ein Smartphone bei sich trage, sei etwa der zehnfachen Dosis an Strahlen ausgesetzt, erklärte Ralf Binder. Trotzdem wolle man das Netz mit Rücksicht auf die Anwohner bei Nacht ausschalten.

 Jugendvertreter freut sich über ersten Erfolg

Das kostenlose WLAN soll zunächst in zwei Bereichen der Innenstadt verfügbar sein: zum einen auf dem Marktplatz und dem Rathausplatz, zum anderen im Biegel zwischen Sulzbacher Brücke und Willy-Brandt-Platz. An beiden Standorten könnten insgesamt bis zu 1200 Menschen gleichzeitig im Internet surfen, erklärte Ralf Binder. Damit sei das Netz auch geeignet für Großveranstaltungen wie zum Beispiel das Straßenfest oder den Gänsemarkt.

Bei zwei Plätzen soll es aber auf Dauer nicht bleiben. Ralf Binder würde das Netz in den kommenden Jahren gerne auf weitere Bereiche der Innenstadt ausdehnen. Dabei hofft er auf finanzielle Unterstützung aus Brüssel. Die EU hat ein Programm mit dem Titel „WIFI4EU“ angekündigt. Sobald das Geld bereitsteht, will sich Backnang dort um eine Förderung bewerben.

Einen weiteren Ausbau des Netzes fordert auch Jugendvertreter Maksim Benenson. Seit seiner Wahl vor einem Jahr hatte er sich für ein freies WLAN eingesetzt: „Das war mein Thema Nummer eins. Dass wir es jetzt geschafft haben, ist natürlich ein schöner Erfolg.“ Allerdings steht auch für ihn fest, dass zwei Plätze zu wenig sind. Vor allem am Bahnhof und auf der Bleichwiese brauche man ebenfalls einen Netzzugang. „Freies WLAN ist Grundlage für eine moderne Stadt“, findet Benenson.

Auf der Wunschliste vieler Jugendlicher steht zudem ein WLAN im Freibad. Ob dieser Traum in Erfüllung geht, ist aber ungewiss: Laut Wonnemar-Centermanager Ricardo Haas müsste dafür erst einmal ein Kilometer Leitungen verlegt werden, die Kostenschätzung liegt bei knapp 80000 Euro. Ob und wie das zu finanzieren ist, werde gerade geprüft.

 

Backnanger Kreiszeitung vom 04.01.2017

An Ideen mangelt es den beiden nicht

Die neuen Jugendvertreter Luca Weik und Maksim Benenson wollen für die Interessen der jungen Backnanger kämpfen

Die neu gewählten Jugendvertreter Luca Weik und Maksim Benenson haben in ihrer Amtszeit einiges vor: Freies WLAN, einen Outdoor-Fitnessparcours, ein aufregenderes Nachtleben sind nur einige ihrer Ideen. Zwei Jahre lang verleihen die beiden nun der Backnanger Jugend eine Stimme im Gemeinderat. Betreut werden sie während dieser Zeit vom Stadtjugendring.

Auf der Suche nach freiem WLAN in Backnang: Die neuen Jugendvertreter Maksim Benenson (links) und Luca Weik (rechts). Foto: E. Layher

Von Sarah Schwellinger

BACKNANG. Sie vertreten die Backnanger Jugend im Sozialausschusses des Gemeinderats. Luca Weik und Maksim Benenson wurden Ende November von der Jugend zum Sprachrohr gewählt, im Februar werden sie dann bei ihrer ersten Gemeinderatssitzung offiziell in ihr Amt eingeführt. Beide wurden von anderen angesprochen, ob sie nicht Lust hätten, sich auf das Amt zu bewerben. Luca von Leitern im Jugendhaus, wo er aktiv Breakdance macht und Maksim in der Schule. Denn er ist Schulsprecher an der Max-Eyth-Realschule und engagiert sich schon länger in der SPD. Politik ist für ihn also kein Fremdwort und er weiß, dass Politik auch einiges an Überzeugungsarbeit und Absprachen bedeutet. Beiden gefiel die Idee, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, und so bewarben sich auf das Amt. Luca bekam 133 Stimmen, Maksim 127.

Gegen den Stillstand und für die Entwicklung einer modernen Stadt

An Ideen, wie sie die Jugend mit ins Stadtleben einbringen können, mangelt es den beiden nicht. Ganz oben auf ihrer Liste steht das freie WLAN. „Die Pläne gab es schon, nur gerieten die in Vergessenheit und scheinen seitdem beerdigt zu sein“, sagt Maksim. Der 17-Jährige hat aber auch die Fitness der Jugend im Hinterkopf. Er könnte sich vorstellen, im Plattenwald einen Outdoor-Fitnessparcours entstehen zu lassen, dort, wo heute nur ein einziges Fitnessgerüst steht. „Das gibt es schon in vielen Städten und im Plattenwald wäre auch genügend Platz.“

Luca Weik, der im dritten Semester Maschinenbau studiert, möchte den Festplatz in Strümpfelbach mehr nutzen. „Ich wohne fast gegenüber und allzu viel ist da nicht los. Man könnte dort doch mehr Konzerte veranstalten, regionale Bands holen.“ Auch das Angebot für Jugendliche nach städtischen Veranstaltungen wie dem Straßenfest will Luca vergrößern. Der Felsenkeller sei eine coole Location. Dort wünscht er sich mehr Veranstaltungen. Damit alle danach nach Hause kommen, fehle es an Ruftaxis: „Viele Jugendliche haben Probleme, nachts nach Hause zu kommen, vor allem, wenn sie in die Backnanger Teilorte müssen.“ Ganz persönlich liegt Luca ein Anliegen am Herzen: Sein Sport nämlich. Er ist begeisterter Breakdancer und würde die Sportart gerne publik machen.

Durch ihr Engagement an der Schule oder bei ihren Hobbys bleiben die beiden Jugendvertreter immer im Austausch mit anderen Jugendlichen. Maksim wird in der Schule oft von anderen Schülern angesprochen, Luca ist regelmäßig im Treffpunkt 44 zum Training und gibt Nachhilfe. „Ich freue mich, wenn Ideen und auch Kritik von anderen kommen“, so der 18-Jährige. Zudem soll es in naher Zukunft ein Treffen geben, bei dem sich alle Vereine des Stadtjugendrings vorstellen und auch die Jugendvertreter stehen dann Rede und Antwort.

Sie haben vor, sich im Gemeinderat aktiv an allen Diskussionen zu beteiligen, nicht nur an jenen, die die Jugend direkt betreffen. „Wir wollen uns äußern und mitreden – bei allen Angelegenheiten. Wir wollen uns gegen den Stillstand einer modernen Stadt einsetzen, denn die Stadt gehört irgendwann den Jugendlichen“, sagt Maksim Benenson. Auch Luca Weik stimmt zu: „Wir repräsentieren die Jugend in allen Bereichen.“ Einmal im Monat treffen sich Maksim und Luca mit den stellvertretenden Jugendvertretern Emre Demir und Juliana Eusebi, um sich über Themen, Projekte und Anliegen auszutauschen. „Wir müssen immer auf dem Laufenden bleiben“, so Maksim. Mit ihren Vorgängern Jana Gilke und Markus Schildknecht stehen Maksim und Luca in gutem Kontakt und wollen sich noch Tipps für eine erfolgreiche Arbeit als Jugendvertreter holen.

Luca begrenzt seine Zeit in der Politik vorerst auf die nächsten zwei Jahre als Jugendvertreter. Denn zuerst will er sein Studium beenden und so lange wird er noch in Backnang bleiben. Was danach kommt, ist für ihn im Moment noch schwer absehbar. Maksim hat den Wunsch, in der Politik zu bleiben. Ob er dann vielleicht mal die Nachfolge von Oberbürgermeister Frank Nopper antreten will? „Welcher Posten später was für mich ist, kann ich jetzt noch nicht beurteilen“, sagt er ganz bescheiden.

 

Backnang & Kreis 10.05.2014

Hartnäckiges Engagement zahlte sich aus

Nun ist es offiziell: Backnangs Jugend erhält einen Festplatz Nach dem Beschluss knallten die Sektkorken

Endlich. Für Backnangs Jugend gibt es ab 2015 bei Strümpfelbach einen festen Festplatz. Das hat der Gemeinderat nun offiziell beschlossen. Reihum bekundeten Verwaltung und Räte ihre Freude. Auch Jugendvertreter Viktor Andreas. Der sprach von einem positiven Signal für die Jugend: Engagement kann sich auszahlen, wenn man hartnäckig dranbleibt.

Backnang & Kreis 16.03.2013

Räte stellen sich hinter Jugendvertreter
Festplatz für junge Leute ist mal wieder Thema: Ausschuss boxt gegen den Willen des Ersten Bürgermeisters einen Arbeitskreis durch
Ein Festplatz für Backnangs Jugend entwickelt sich mal wieder zum Politikum. „Die Standortuntersuchung wird im Sommer abgeschlossen sein“, sagte der Erste Bürgermeister im Jugend- und Sozialausschuss. Das war Donnerstagabend. Es klang so ähnlich wie schon vor über 15 Jahren von anderen Verwaltern...

Von Reinhard Fiedler


BACKNANG. Als Erster Bürgermeister Michael Balzer im Spätherbst 2012 wegen einer Heizung im Familienzentrum Katharinenplaisir von den Stadträten einen Rolle-Rückwärts-Beschluss erwartete, erlebte er Schiffbruch, die Volksvertreter versagten ihm die Unterstützung. Als es im Februar 2013 einen Architektenvertrag für einen Kita-Neubau abzusegnen gab, stellten die Räte erneut die Stacheln, weil sie nicht mal über die Gesamtkosten unterrichtet worden waren.
Und am Donnerstagabend ging das Baudezernat wieder baden. Einstimmig beschloss der Jugend- und Sozialausschuss (JSA) die Gründung eines Arbeitskreises, den Balzer partout nicht haben wollte. Es war eine Sitzung, in der die Kommunalparlamentarier wieder mal deutlich genug machten, wie unzufrieden sie sind mit so mancher Vorgehensweise in der Verwaltung.
In der breiten Öffentlichkeit war das Thema Jugendfestplatz längst in Vergessenheit geraten. Doch engagierte Jugendliche, etwa die Jugendvertreter im Ausschuss, der Stadtjugendring und das Jugendzentrum, blieben dran. Weil das vor einigen Jahren rollierende System (mal darf hier und mal darf dort ein wenig gefeiert werden) völlig unbefriedigend ist. Das Begehr der Jungen: Ein fester Platz, schon wegen der Sicherheit bei der Planung von eh nur seltenen Veranstaltungen.
Wieder gab es hinter verschlossenen Türen Besprechungen und Überlegungen. Und das wäre wohl auch noch länger an der Öffentlichkeit vorbeigegangen, hätten die jungen Leute nicht zunehmend das Gefühl gehabt, dass das Rathaus das Projekt nicht mit Verve vorantreibt. So, wie es in ihren Augen notwendig wäre. Zudem wollten sie verstärkt in die Planungen eingebunden werden. Auch mittels eines Arbeitskreises.
Dies sollte schon im vergangenen Herbst im JSA erörtert werden, doch im Rathaus, so die Jugendvertreter Markus Schildknecht und Viktor Andreas, sei das damals wohl übersehen worden. Deshalb der neuerliche Antrag, jetzt darüber zu debattieren. „Weil wir das Gefühl haben, dass man das ein bisschen unter den Tisch fallen lassen will“, wie sich Schildknecht noch zurückhaltend ausdrückte.
Nachdem Michael Balzer den baldigen Abschluss einer neuerlichen Standortuntersuchung angekündigt hatte, ließ er aufhorchen, und wie: „Es geht inzwischen nicht nur um einen Jugendfestplatz, sondern um einen multifunktionalen Platz“, auf dem beispielsweise auch Busse parken und Zirkusse gastieren könnten. Drei Standorte habe man im Blick. Welche, wollte Balzer nicht sagen – und später auch nicht die Jugendvertreter und auch nicht die vom Stadtjugendring. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich dabei um Gebiete wie hinter den Etzwiesen-Sportplätzen, um ein Gelände nahe der B14 zwischen Spritnase und dem einstigen und zwischenzeitlich abgerissenen Chinalokal und im Bereich Ungeheuerhof.
Wo auch immer, es ist auf jeden Fall ein Bebauungsplanverfahren notwendig. Sagte der Bürgermeister. Auch wegen Lärmschutzaspekten und wegen eines „notwendigen naturschutzrechtlichen Ausgleichs“. Letzteres, weil die Stadt an eine Teilversiegelung des Platzes denkt. Solche Verfahren laufen laut Balzer mindestens ein halbes Jahr – oder auch deutlich länger. Die Kosten deutete der Erste Bürgermeister auch schon mal an: „Deutlich im sechsstelligen Bereich.“
Welch ein Projekt! Die Jugend will nur einen Festplatz ohne Asphaltbelag, ohne große Infrastruktur. Mobile WCs und ein Stromgenerator genügen ihnen aufgrund der Erfahrungen beim rollierenden System. Die Idee eines Multifunktionsplatzes stammt nicht von ihnen, sie kommt aus dem Baudezernat. Eine Überlegung, von der ganz offensichtlich auch die Stadträte bis dahin nichts wussten.
Schon deshalb kam im Verlauf der Debatte immer mal wieder unterschwellig ein Verdacht auf: Es könnte eine Strategie sein. So nach dem Motto: Der Gemeinderat wird mit einer teuren Planung konfrontiert und lehnt deshalb eine Realisierung ab. Dazu könnte auch Balzers Hinweis beitragen, dass im aktuellen Haushalt überhaupt keine Mittel für einen solchen Platz eingestellt sind.
In der sich eine Stunde hinziehenden Diskussion versuchte der Bürgermeister ein ums andere Mal zu vermitteln, dass er grundsätzlich nichts gegen einen Arbeitskreis hat, dass eine solche institutionalisierte Einrichtung aber im konkreten Fall nichts bringe. Zumal man in wenigen Wochen sich eh wieder mit der Thematik befasse, auch mit den Jugendvertretern. Auch einige Räte sahen dies zunächst so, doch letztlich sprachen sie sich gegen Balzers Votum aus und beschlossen, schon im Interesse der Jugend, einen solchen Arbeitskreis einzurichten. Wobei es auf Anregung von Willy Härtner (Grüne) jetzt nicht mehr Jugendfestplatz, sondern nur Festplatz heißt. Weil der Begriff Jugendfestplatz bei einigen Bürgern mit lauter Musik, mit anderem Lärm, mit Betrunkenen und Ausschreitungen verbunden wird. Was übrigens so auch nicht stimmt.

Backnang & Kreis 21.04.2012
Public Viewing ist für die Stadt zu teuer
Jugendvertreter zeigen Verständnis für finanzielle Situation

Öffentliches Fußballgucken, sogenanntes Public Viewing, wird es in Backnang bei der Fußball-Europameisterschaft (EM) im Sommer nicht geben. Zu teuer, ist man sich bei der Stadt weitgehend einig. Selbst die Jugendvertreter, die diese Idee aufs Tapet gebracht hatten, zeigen jetzt Verständnis.

BACKNANG (rf). Es waren Markus Schildknecht und Viktor Andreas, die sich in den vergangenen Wochen immer mal wieder für ein Public Viewing im Stiftshof starkgemacht hatten. Schließlich war’s so schön bei der Weltmeisterschaft (WM) vor sechs Jahren, dem Sommermärchen 2006. Auch bei der EM 2008 und bei der WM 2010 durfte in Backnangs Keimzelle gemeinsam der Fußballleidenschaft gefrönt werden. Allerdings war bei den Veranstaltungen nach 2006 die Luft zwar nicht raus, aber Besucherzahlen und Umsatz sanken.

Eventmanager Jürgen M. Häfner machte dies am Donnerstagabend im gemeinderätlichen Verwaltungs- und Finanzausschuss anhand weniger Zahlen deutlich: Anno 2006 waren auf dem Stiftshof 230 Hektoliter Bier verkauft worden, vier Jahre später waren es nur noch 38 Hektoliter. Vergleichbar der Rückgang bei anderen Getränken. Bei einer neuerlichen Veranstaltung wäre der Abmangel entsprechend groß, weil kein Gastronom mehr die rechnerisch notwendige Pacht zahlen würde; die belief sich 2006 auf stolze 150000 Euro. Zwar sind die Besucherzahlen nicht so stark zurückgegangen wie der Getränkekonsum, doch es handelt sich zwischenzeitlich um ein anderes, um ein jüngeres Publikum, hat Häfner registriert. Um Leute, die eben weniger konsumieren.

Volle vier Wochen Übertragung im Stiftshof oder nur die letzten drei Spiele? Die Idee, sämtliche Begegnungen zu zeigen, war für Stadtverwaltung und Stadträte rasch abgehakt, schließlich hätte die Kommune hierfür um die 55000 Euro lockermachen müssen, ohne Sponsorengelder sogar mindestens 75000 Euro.

Also nur die beiden Halbfinale und das Endspiel? Hier wäre die Stadt (eventuelle Sponsorengelder bereits abgezogen) mit 30000 Euro dabei.

„Ich halte das schlicht für zu teuer“, bezog OB Dr. Frank Nopper gleich vorneweg klare Position. Die Ratsmehrheit sah’s ebenso. „Wegen der vielen Aufgaben“, die Backnang noch zu erledigen hat, sagte etwa Dr. Ute Ulfert (CDU). Und selbst Schildknecht und Andreas zeigten mit Blick auf die finanzielle Situation der Stadt für die Entscheidung „volles Verständnis“.

Nichts wird’s auch mit Public Viewing auf dem Gelände eines Einkaufsmarktes in der Sulzbacher Straße. Dessen Verantwortliche waren ebenfalls von Kosten für Übertragung (15000 Euro für eine Bildfläche für drei Spiele) und für die Sicherheit abgeschreckt worden, ließ sich Dorothee Winter (BfB) informieren. Dass wenigstens einige Gastronomen die Spiele übertragen, daran glaubt Siglinde Lohrmann (SPD). Die dürften mit diesem Ratsbeschluss „ganz glücklich“ sein.

 

Backnanger Kreiszeitung vom 09.12.2011
Berge von Papier werden sich türmen
Beratende Mitglieder im Jugend- und Sozialausschuss berichteten über ihre Aktivitäten
BACKNANG (rf). Berichte beratender Mitglieder. So stand es erstmals auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des gemeinderätlichen Jugend- und Sozialausschusses, und so wird es künftig auf jeder Tagesordnung erscheinen. Das kündigte Erster Bürgermeister Michael Balzer an.
Fürs Seniorenbüro listete Manuela Sofronowitsch diverse Tätigkeiten auf. So habe man sich mit dem bevorstehenden Auszug von Rewe in der Grabenstraße befasst, weil danach „keine Einkaufsmöglichkeit“ in der Innenstadt mehr vorhanden sei. Bei einem Gespräch mit dem Pächter habe man allerdings erfahren, dass ihm die Hände gebunden seien. Ferner beschäftigte sich die Seniorenvertretung mit dem bevorstehenden Ausbau der Gartenstraße, mit dem künftigen Familien- und Sportbad, in vielen Sitzungen mit dem Seniorenplan und mit dem Gütesiegel „Seniorenfreundlicher Service“. „Es ist nicht viel, aber für uns war es trotzdem viel“, sagte Sofronowitsch abschließend. Dass die Senioren erst auf Eigeninitiative mit dem Bad-Neubau befasst wurden, „haben sie zu Recht angemahnt“, sagte Balzer. Er habe das Baurechtsamt ermahnt, solche Informationsflüsse künftig zur Routine werden zu lassen. Heißt auch: Ein jeder zu bearbeitende Bebauungsplan wird nun auch zu den Senioren geschickt. Balzer: „Da werden sich einige Berge Papier auf Ihrem Schreibtisch türmen.“
„Wir haben relativ aktiv starten dürfen“, berichtete Markus Schildknecht über die Arbeit der Jugendvertreter und meinte die letztlich fruchtbare Diskussion um Zuschüsse für Jugendfreizeiten. Danach allerdings „war es relativ schwer, Themen zu finden“. Auch deshalb habe man etliche Vereine – beispielsweise Jugendzentrum und Pfadfinder – besucht und durfte auch an einer Fraktionssitzung teilnehmen, „auf Einladung der CDU“. Schildknecht wollte diese Mitteilung auch als Aufruf an die anderen Fraktionen verstanden wissen, die Jugendvertreter doch mal einzuladen. Markus Schildknechts Hinweis auf den Juze-Besuch war für Balzer Gelegenheit für eine Anmerkung, die schmunzeln ließ. Er habe, sagte der 56-Jährige, unlängst „erstmals und für einige Jahre letztmals“ ein Konzert im Jugendzentrum besucht.
Welche Probleme gibt es bei Bürgern mit Migrationshintergrund? Diese Frage hat sich Vasiliki Papadopoulou gestellt und ebenfalls Vereine besucht, „um zu erfahren, was gut und was nicht gut an der Stadt Backnang ist“. Das sei auf positive Resonanz gestoßen. Balzer, in der Stadtverwaltung auch für Integration zuständig, steuerte auch hier eine kleine Geschichte bei: Er sei bei einem Besuch eines italienischen Vereins zwar „in ein ganz harmonisches Umfeld geraten“, aber bei dieser Zusammenkunft habe man sich „vor allem mit der Auflösung des Vereins befasst“.

Backnanger Kreiszeitung vom 07.12.2011
Fußball-EM 2012: Wenig Chancen für Public Viewing
Veranstaltungsexperte Häfner: Es rechnet sich nicht
BACKNANG (rf). Nächsten Sommer findet findet in Polen und in der Ukraine die Fußball-Europameisterschaft 2012 statt. Und in Backnang auch? Also als Public Viewing, als öffentliche Übertragung auf Großbildwänden. Ist so etwas wieder vorgesehen, im Stiftshof? Das wollte Viktor Andreas, Jugendvertreter im Jugend- und Sozialausschuss des Gemeinderates, in der jüngsten Sitzung wissen. „In aller Regel“, sagte Erster Bürgermeister Michael Balzer, sind das privat gesponserte Aktionen. „Da wir den Veranstalter kennen“, geht Balzer davon aus, „dass er auf uns zukommt“. Gemeint ist Jürgen M. Häfner, Chef des studio jmh aus Allmersbach im Tal.
Da irrt sich der Bürgermeister. Wie Häfner auf BKZ-Nachfrage sagte, geht er nicht davon aus, dass er ein Public Viewing organisiert. Weil sich das nicht rechne. Drüber nachdenken würde der Veranstaltungsexperte nur dann, wenn die Stadt mit einem entsprechenden Wunsch auf ihn zukommt. Das heißt freilich nichts anderes, als dass der Kämmerer in seine Kasse greifen müsste.

Backnanger Kreiszeitung vom 06.12.2011
Vereinsflyer gehören nicht ins Bürgeramt
Die richtige Anlaufstelle ist die Stadtinformation

BACKNANG (rf). „Das Bürgeramt ist die völlig falsche Anlaufstelle für Flyer von Vereinen.“ Backnangs Hauptamtsleiter Werner Hamann traf diese Feststellung im Jugend- und Sozialausschuss des Gemeinderates mit großem Nachdruck in der Stimme. Das hatte seinen Grund. Schließlich hatte Jugendvertreter Markus Schildknecht ein nach Beschwerde klingendes Klagelied angestimmt. Beim Bürgeramt würden nicht alle Flyer ausgelegt, die von Vereinsvertretern dort zu diesem Zwecke abgegeben werden. Manchmal werde das Begehr abgelehnt, wenn dann andere Leute mit dem gleichen Infoblatt kommen, würde es schon mal angenommen.
„Das sind Einzelfallentscheidungen“, sagte Renate Schmetz, Leiterin des städtischen Amtes für Familie, Jugend und Bildung. Im Übrigen entscheide das Haupt- und nicht das Bürgeramt. Die Flyer, ergänzte Hamann, „die legen wir in der Stadtinfo aus“. Dort würden eher zu viel derartige Prospekte zum Mitnehmen angeboten, als zu wenig. Sollte heißen: Es wird nichts abgelehnt, im Gegenteil.

Etappensieg für die Vertreter der Jugend
Backnanger Kreiszeitung vom 22.01.2011
Von Reinhard Fiedler

Diskussion über die Streichung von Zuschüssen für Jugendfreizeiten wurde abgebrochen – Verwaltung kündigt neuen Beschlussvorschlag an
Um Geld zu sparen, werden Zuschüsse für Kinder- und Jugendfreizeiten und für Schullandheimfahrten gestrichen. So hatten es sich die Verantwortlichen im Rathaus vorgestellt. Doch der Jugend- und Sozialausschuss (JSA) machte ihnen zunächst mal einen Strich durch die Rechnung. Das ist insbesondere ein Verdienst der in diesem Gremium sitzenden Jugendvertreter.



BACKNANG. Egal auf welcher Ebene, wenn gespart werden muss, dann sind vor allem und automatisch auch soziale Leistungen betroffen. Dieser Reflex wirkt auch in Backnang. Hinter verschlossenen Türen hatte eine sogenannte Haushaltsstrukturkommission dem Gemeinderat vorgeschlagen, Zuschüsse für Ausfahrten nur noch Inhabern des Familien- und Kulturpasses (FKP) zu gewähren. Kurz drauf, am 4. November 2010, segnete der Gemeinderat dieses Vorhaben ab. Einstimmig und ebenfalls in aller Stille und ebenfalls in nicht öffentlicher Sitzung. Zwischen 12000 und 14000 Euro sollten so eingespart werden.
Doch auf Dauer lässt sich ein solch richtungsweisender Schritt nicht verheimlichen. Auch weil die Richtlinien zur Vergabe für den FKP geändert werden müssen. Und so erfuhren mit dem Versand der Sitzungsunterlagen für die nächste JSA-Zusammenkunft auch die Jugendvertreter und in Folge alle anderen betroffenen Vereine, was ihre Stadtverwalter und gewählten Volksvertreter da eingefädelt hatten. Und schon hagelte es via Leserbriefen in der BKZ und über eine Pressemitteilung Proteste.
Das hinterließ Eindruck auch bei so manchem Stadtrat. Ehrlich und am deutlichsten sagte dies in der Sitzung am Donnerstagabend Dr. Lutz-Dietrich Schweizer. Der CIB-Vertreter räumte unumwunden ein, dass er mit seinem Ja im November einen Fehler gemacht habe, „das gebe ich offen zu“.
Erster Bürgermeister Michael Balzer als Sitzungsleiter, Renate Schmetz als Chefin des Amtes für Familie, Jugend und Bildung und ihr Mitarbeiter Christoph Klenk warben redlich um Verständnis für den Verwaltungsstandpunkt. Mit dem Beschlussvorschlag wolle man die Zuschüsse nicht abschaffen, sondern eine Veränderung herbeiführen. Schließlich seien Familien, die aufgrund ihrer Bedürftigkeit einen FKP erhalten, nicht betroffen. Die Jugend werde von der Stadt auch auf vielen anderen Gebieten gefördert, runde 3 Millionen Euro würden jährlich dafür ausgegeben. Die durchschnittlich 40 Euro, die ein Kind für eine Jugendfreizeit erhält, wären durchaus für Familien tragbar, die keines Familien- und Kulturpasses bedürfen. Vor allem Schmetz und Klenk wurden nicht müde, ihre Argumente zu untermauern, doch es half alles nichts.
Dass der Verwaltung die Felle möglicherweise davonschwimmen, wurde schon mit der ersten Wortmeldung deutlich. Schließlich signalisierte auch die CDU, als größte Fraktion, dass sie so pauschal nicht mehr mitzumachen gewillt ist. Dr. Volker Schwarze dachte beispielsweise an eine Art Qualitätskontrolle der Veranstaltungen, um Missbrauch auszuschließen, seriöse Aktivitäten aber weiterhin zu fördern. Ulrike Sturm (Grüne) sprach von einem „absolut falschem Weg“. Backnang müsse nicht noch draufsatteln, wenn schon der Kreis ähnliche Zuschüsse gestrichen hat. Viele junge Menschen hätten keine andere Möglichkeiten, Urlaub zu machen, merkte Heinz Franke (SPD) an, der ebenfalls zugestand, dass der Aufschrei zu einem Sinneswandel geführt hat.
Ein weiteres Argument, auch von anderen Stadträten, war die Tatsache, dass mit der Umsetzung des Verwaltungsvorschlags auch die ehrenamtlichen, jungen Freizeitleiter ebenfalls in die Röhre schauen würden. Thema war auch die von vielen Familien nur schwer zu verkraftenden Teuerungsraten in den vergangenen zehn Jahren, die auch im Zuschussbereich nie erörtert wurden. Und: Welche Familie outet sich schon gerne gegenüber den Trägern von Freizeiten und räumt damit ein, einerseits nicht arm genug für einen Familien- und Kulturpass zu sein, andererseits das Geld für eine Freizeit aber nicht mehr aufbringen zu können.
All diese im Ratsrund artikulierten Aspekte waren Rückenwind für einen Antrag der in diesem Ausschuss sitzenden Jugendvertreter: „Wiedereinführung der Zuschüsse für Jugendfreizeiten, die allen Backnanger Jugendlichen zugutekommen.“ Mit beeindruckender Eloquenz machte Jugendvertreter Markus Schildknecht (19) klar, dass die städtischen Ehrungen von Ehrenamtlichen „jaganz schön“ sind, dass Zuschüsse aber viel wichtiger seien. Es handle sich um eine Entlastung für Teilnehmer und Freizeitleiter, es gehe nicht nur um die, die von HartzIV leben müssen oder knapp drüber sind. „Zwanzig Prozent der Kinder und Jugendlichen aus Backnang nehmen an Freizeiten teil.“ Das seien zwanzig Prozent, die wenigstens einmal im Jahr „eine Woche weg sind vom Computer“. Und, so Schildknecht in einem weiteren Beitrag: „Wir wollen, dass die Leute aufgehoben sind und nicht in der Stadt rumhängen und Alkohol trinken.“ Der junge Mann kritisierte auch, dass er und seine Kollegen nicht eingeladen wurden, als sich Verwalter und Räte über Einsparungen bei der Jugend ausgetauscht und dann den heute so arg umstrittenen Beschluss gefasst hatten.
Im Verlauf der Diskussion merkte auch Michael Balzer, dass der Verwaltung die Felle davonzuschwimmen drohten. Der Bürgermeister unterbrach die Sitzung und bat die Protagonisten zum Gespräch im kleinen Kreis. Nach fünf Minuten war es klar: Der Tagesordnungspunkt wurde nicht weiterbehandelt, eine Empfehlung ans Gesamtgremium, den Gemeinderat, wurde mithin nicht ausgesprochen. Allerdings will das Rathaus einen neuen Vorschlag ausarbeiten. Die Tendenz ließ Balzer schon mal erkennen. Zuschüsse für die ehrenamtlichen Freizeitleiter könnten auch künftig ausbezahlt werden. Von Zuschüssen für Teilnehmer war allerdings nichts zu hören.
Schon deshalb wurde am Rande der Sitzung nur von einem Etappensieg der Jugendvertreter und jener Räte gesprochen, die sich ohne Einschränkung für die Beibehaltung der bisherigen Praxis aussprachen. Ob die Jugendvertreter im Gemeinderat auch wieder mit am Tisch sitzen, ist zu bezweifeln. Eine entsprechende Frage von Schildknecht beschied Balzer lapidar: „Das geht ans Hauptamt.“

 

Jugendliche sagen, was sie von Backnang halten
Backnanger Kreiszeitung vom 09.11.2007


Backnang (pm) Was halten die Jugendlichen in Backnang von ihrer Heimatstadt, und was würden sie verbessern, wenn sie es könnten? Zu dieser Fragestellung haben die Jugendvertreter im Jugend- und Sozialausschuss des Gemeinderats eine, vom Umfang her, bisher einmalige Umfrage angestoßen. Motto: "Was ist Backnang für dich ?"

Auf 15 000 Umfrageflyern werden fünf einfache Aussagen zur Stadt Backnang getroffen, deren Richtigkeit die Jugendlichen, auf einer Skala von eins (stimmt voll und ganz) bis vier (stimmt überhaupt nicht) durch Ankreuzen bewerten können.

"Wir erfragen beispielsweise die Qualität der Freizeitangebote in Backnang oder wollen von den Jugendlichen wissen, ob sie sich in ihrer Stadt sicher fühlen", erklärt der Jugendvertreter Matthias Layher.

Um möglichst viele Jugendliche zu erreichen, sollen die Umfrageflyer über alle Backnanger Schulen an sämtliche Schüler ab der achten Klasse verteilt werden. Um den Aufwand für die Schulen so gering wie möglich zu halten, gehen den Schulsekretariaten die Umfrageflyer bereits im einzeln verpackten Klassensatz zu. Der jeweilige Fach- oder Klassenlehrer muss nur noch zugreifen. Ein kurzes Informationsschreiben über die Aktion ist dem Klassensatz beigelegt. Schulleitungen, Elternbeiräte und Schülermitverwaltungen sowie die Schülersprecher wurden um ihre Mithilfe bei der Umfrageaktion gebeten.

"Den Jugendlichen die Flyer direkt über ihre Schule zukommen zu lassen hielten wir für die beste Lösung, denn so werden die meisten erreicht. Wir hoffen sehr, dass die Schulen die Wichtigkeit dieser Aktion anerkennen und uns in der Durchführung unterstützen", erklärt Jochen Stein von den Jugendvertretern zur Vorgehensweise.

Ziel des Projektes, das auch von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper unterstützt wird, ist es außerdem, bei den Jugendlichen ein gewisses politisches Interesse zu wecken. So erachten es die Jugendvertreter als wünschenswert, dass sich nach der Verteilung der Flyer in den Klassen automatisch eine Diskussion unter den Schülern ergibt. Um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, nimmt jeder ausgefüllte Flyer an einer Verlosung teil. Dafür konnten die Jugendvertreter Unterstützer in der Backnanger Innenstadt finden, die sich mit Sachpreisspenden an der Aktion beteiligen. Als Hauptpreis winkt den Teilnehmern ein neuer Apple iPod. Die ausgefüllten Flyer können die Schüler, so das Konzept der Jugendvertreter, in Sammelurnen einwerfen, die vor den Schulsekretariaten aufgestellt werden. Diese werden von den Jugendvertretern Anfang Dezember wieder eingesammelt, um dann die enthaltenen Umfrageflyer auszuwerten.

Das Ziel der ganzen Aktion und der Auswertung beschreibt der Jugendvertreter Christian Schwalbe so: "Am Ende soll ein Meinungsbild der Backnanger Jugendlichen erstellt werden. Die Fragen sind absichtlich sehr einfach und plakativ gewählt, denn wir wollen, wenn möglich, eine klare Aussage ableiten können und diese als Basis für zukünftige Aktionen oder Anträge im Gemeinderat nutzen. Zeigt uns das Umfrageergebnis Schwachpunkte des Stadtbildes aus Jugendsicht auf, ist es unser Ziel, diese zu verbessern".

Über die Internetseite www.jugendvertreter-backnang.de kann mit den Jugendvertretern Kontakt aufgenommen werden.

 

KEINE AUTOMATEN IM UMKREIS VON 200 METERN
Backnanger Kreiszeitung vom 03.01.2007

Backnang (reh) Im Umkreis von 200 Metern von Schulen soll
es möglichst keine Zigarettenautomaten mehr geben. Dies beantragten die Jugendvertreter im Jugend- und Sozialausschuss.
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WAHLRECHT AB DEM 16. LEBENSJAHR
Backnanger Kreiszeitung vom 24.01.2007

Backnang (pm) Für ein kommunales Wahlrecht ab dem 16. Lebensjahr sprechen sich die Jugendvertreter im Jugend- und Sozialausschuss aus.
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JUGENDFESTPLATZ-FRAGE IST GEKLÄRT

Aus der Backnanger Kreiszeitung vom 21. Januar 2004 (von Reinhard Fiedler)

Die Ortschaftsräte haben grünes Licht gegeben. Wenn jetzt noch der Gemeinderat zustimmt was zu erwarten ist , dann hat Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper das geschafft, was seinen Vorgängern Rieckhoff und Schmidt in langen Jahren des Suchens und auch Zauderns nicht gelungen ist: die Lösung der Jugendfestplatz-Frage.

Diese Lösung entspricht zwar nicht den Idealvorstellungen der jungen Leute, sie scheint aber unter Berücksichtigung aller widrigen Umstände die einzige zu sei: Ein Festplatz auf Steinbacher und einer auf Strümpfelbacher Gemarkung. Hatten die Steinbacher vor wenigen Wochen nach langer Debatte ihr Einverständnis erklärt, so zogen die Strümpfelbacher Ortschaftsräte vergangenen Freitag nach, wie Nopper gestern auf BKZ-Anfrage bestätigte.

Danach kann in den geraden Jahren auf Steinbacher Gelände in den Scheuerwiesen (hinterm Freibad) dreimal gefeiert werden; mit maximal 1200 Besuchern. Um 24 Uhr muss die Musik abgedreht werden, um 1 Uhr dann endgültiger Schluss des Festes sein. Am folgenden Tag müssen die Veranstalter die Hinterlassenschaften wegräumen und das Areal säubern. Für Strom, Wasser und sanitäre Einrichtungen sorgt die Stadt mit mobilem Gerät. Der Scheuerwiesen-Besitzer wird sein Einverständnis schriftlich erklären.

Ähnliches gilt in ungeraden Jahren für das Wiesengelände mit Bolzplatz an der Straße zwischen Waldfriedhof und Strümpfelbach. Die Zahl der Feste ist dort allerdings auf zwei beschränkt, ein drittes kann in jenen Jahren auf den Etzwiesen stattfinden. Grund ist laut Frank Nopper die witterungsbedingt nicht immer mögliche Zufahrt.

Gefeiert werden darf bereits in diesem Jahr auf den Scheuerwiesen. Also dort, wo im Sommer 2003 ein Testfest stattfand. Die Veranstaltungen in den Jahren 2004 und 2005 gelten als Probelauf. Wenn dieser klappt, so ist der OB überzeugt, dann werden auch die in der Nähe wohnenden Bürger die Jugendfeste akzeptieren können, und es dürfte dann für viele Jahre so weitergehen.

Auch Frank Nopper ist sich darüber im Klaren, dass es eine Wanderzirkus-Lösung ist, "aber besser als nichts".